Respekt für die Leistungsträger in unserer Gesellschaft, eine starke Wirtschaft und Investitionen in unsere Zukunft – dafür setze ich mich ein. Hier lesen Sie mehr zu meinen Themen.
Ob jemand etwas für unsere Gesellschaft leistet, lässt sich nicht am Gehalt festmachen. Leistungsträgerinnen fahren unsere Busse und Bahnen, kümmern sich darum, dass die Regale in Supermärkten gefüllt sind und liefern Pakete bei Wind und Wetter. Leistungsträger betreuen die Kinder in der Kita, stehen für unseren Bäckereinkauf ab früh morgens in der Backstube und zimmern die Dachstühle jedes neuen Wohnhauses zusammen. Leistungsträgerinnen behandeln oder pflegen unsere Alten und Kranken, sorgen für saubere und sichere Straßen und arbeiten in Produktion oder Entwicklung beim Mittelständler um die Ecke. Um es kurz zu machen: Leistungsträgerinnen und Leistungsträger sind alle, die etwas leisten – die unser Land am Laufen halten. Das verdient Anerkennung. Das verdient Respekt.
Respekt zeigt man am besten mit mehr als nur netten Worten. Deshalb müssen die Steuern für die arbeitende Mitte runter. Ich will die 95 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer steuerlich entlasten. Das heißt: geringere Sätze bei der Einkommenssteuer und ein Spitzensteuersatz, der erst später greift. Finanzieren lässt sich das, wenn wir das oberste Prozent etwas mehr in die Verantwortung nehmen. Das ist nur gerecht. Denn wer jeden Tag hart arbeitet und sich an die Regeln hält, muss sich in Deutschland ein gutes Leben leisten können.
Gute Löhne und Arbeitsbedingungen schaffen wir vor allem mit starken Tarifverträgen. Dafür müssen sich möglichst viele Unternehmen an Tarifverträgen beteiligen. Öffentliche Aufträge sollten dafür nur an Unternehmen vergeben werden, die nach Tarif bezahlen. Ich setze mich deshalb für ein Bundestariftreuegesetz ein. Das macht für Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Unterschied – nicht zuletzt im Geldbeutel.
Viele Menschen leisten Wichtiges für unsere Gesellschaft, kommen mit ihrem Gehalt aber kaum über die Runden. Gute Arbeit muss überall gut bezahlt werden. In der letzten Wahlperiode hat die SPD ihr zentrales Wahlversprechen eingelöst und den Mindestlohn auf 12 Euro erhöht – eine Gehaltserhöhung für Millionen von Menschen in Deutschland. Dadurch ist der Niedriglohnsektor in Deutschland endlich spürbar geschrumpft. Die Inflation hat diese Erhöhung aber wieder aufgefressen. Ich setze mich deshalb dafür ein, dass der Mindestlohn schrittweise aber zügig auf 15 Euro steigt.
Gute Renten sind eine Frage des Respekts vor der Leistung von Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben. Für mich ist deshalb klar: Das Rentenniveau muss auch langfristig stabilisiert werden. Richtig bleibt genauso, dass Menschen, die 45 Jahre lang eingezahlt haben, abschlagsfrei in Rente gehen dürfen. Wer länger arbeiten kann, soll das unkompliziert machen dürfen. Aber wer sein Leben lang auf dem Bau schafft oder im Krankenhaus die Nachtschicht übernimmt, für den darf auch nach 45 Jahren Schluss sein. Trotzdem bleibt bei der Finanzierung der gesetzlichen Rente viel zu tun, damit auf meine Generation keine übermäßige Belastung zukommt. Ein starker Arbeitsmarkt, der auch für Familien mit jungen Kindern funktioniert und auf Fachkräfteeinwanderung setzt sowie das Generationenkapital sind dafür wichtige Bausteine. Die Pläne der SPD-geführten Bundesregierung, die private Vorsorge zu fördern, unterstütze ich ausdrücklich.
Erst Corona, dann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine – die anschließende globale Wirtschaftskrise, die gestiegene Inflation und die Energiekrise haben bis heute schwere Folgen für die deutsche Wirtschaft. Die Industrie lahmt, die Insolvenzen steigen und so langsam schlägt die Wachstumsschwäche sogar aufs Handwerk durch. Deutschland ist an einigen Stellen nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Staat muss hier noch stärker aktiv werden. Für eine starke Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze.
Die hohen Energiepreise waren in den letzten Jahren eine große Herausforderung für Unternehmen und private Haushalte. Heute sind die Börsenpreise für Strom und Gas teils schon wieder unter dem Niveau vor der Krise. Aber unsere Unternehmen brauchen auch für die Zukunft Planungssicherheit. Ich will deshalb dafür sorgen, dass Energie auch mittel- und langfristig in Deutschland bezahlbar ist. Das ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Damit das gelingt, braucht es Entlastungen und Garantien bei den Netzentgelten und eine Ausweitung der Strompreiskompensation. Gleichzeitig müssen wir Stromnetze, Speicher und erneuerbare Energien weiter zügig ausbauen. Um das sicherzustellen, braucht es weitere Schritte bei Bürokratieabbau und Planungsbeschleunigung. Gezielt muss der Staat sich hier auch finanziell beteiligen.
Kleine und mittelständische Unternehmen – ob in der Industrie oder im Handwerk – sind das Rückgrat unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Deshalb gehören diese Betriebe auch stärker in den Fokus der Politik. Nicht jede Regel kann und sollte ersetzlos gestrichen worden, trotzdem gibt es noch viel zu tun bei Bürokratieabbau und der Beschleunigung von Verwaltungsverfahren. Auch bei Betriebsnachfolge und Fachkräftesicherung muss der Staat den Betrieben unter die Arme greifen - zwei zentrale Herausforderungen für viele kleine und mittelständische Unternehmen auch bei uns in der Region.
Viele Unternehmen haben sich zuletzt vor großen Investitionen gescheut. Das muss sich dringend wieder ändern. Wer in die Zukunft des deutschen Wirtschaftsstandorts investiert, sollte dabei unterstützt werden. Umfassende Superabschreibungen und Steuerprämien für Zukunftsinvestitionen sind dafür das richtige Mittel. Forschung und Entwicklung muss wieder stärker in den Fokus, damit auch in Zukunft wichtige Innovationen in unseren Unternehmen entstehen. Mit Leuchttürmen wie dem Medical Valley in Hechingen oder dem Cyber Valley in Tübingen, macht unsere Region schon heute vor, wie es geht. Damit das an noch mehr Stellen gelingt, will ich das Potenzial der EU stärker nutzen, die Kapitalmarktunion vollenden und so mehr privates Kapital für europäische Ideen mobilisieren.
Ein modernes Land braucht leistungsfähige Verkehrswege mit sanierten Straßen, Schienen und Brücken. Viel zu lange hat man die Schiene kaputtgespart. Hier ist die Trendwende geschafft. Dabei dürfen wir jetzt aber nicht nachlassen. Nur so schaffen wir es in einigen Jahren zum Ziel einer schnellen und verlässlichen Bahn. Mit der Regionalstadtbahn haben wir hierfür in unserer Region ein zentrales Zukunftsprojekt in der Umsetzung. Aber auch bei der Verbindung nach Stuttgart und im Fernverkehr braucht es endlich Besserung. Mit dem Bau des Schindhaubasistunnels und dem vierspurigen Ausbau der B27 verbessern wir auch auf der Straße die Anbindung nach Stuttgart. Denn vieles wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht auf die Schiene verlagern lassen. Auch nach der aktuellen Diskussion bleibt das Tunnel-Projekt deshalb richtig – für die Entlastung der Tübinger Südstadt und die Anbindung des südlichen Teils unserer Region bis nach Hechingen.
Genauso zentral sind moderne digitale Netze und eine leistungsfähige Energieinfrastruktur. Wenn wir hier nicht weiter investieren, wird Deutschland abgehängt: bei Zukunftstechnologien und energieintensiven Industrien. Auch hier hat die SPD-geführte Bundesregierung endlich Tempo gemacht, Planung und Genehmigung vereinfacht und beschleunigt, nicht zuletzt aber auch mehr Geld in die Hand genommen. Dabei dürfen wir nicht nachlassen.
Gut ausgestattete, moderne Kitas, Schulen und Hochschulen sind entscheidend für eine gute Zukunft. In vielen Klassenzimmern und Hörsälen tropft es von der Decke oder bröckelt der Putz von der Wand. Das sind unhaltbare Zustände für alle Betroffenen und beschämend für ein Land wie Deutschland. Hier braucht es vor Ort mehr Unterstützung von Land und Bund. Auch für Kitas, Schulen und Hochschulen in unserer Region. Allein die Universität Tübingen hat einen Investitionsstau von über einer Milliarde Euro.
Das alles lässt sich nicht aus den laufenden Einnahmen finanzieren. Zu viel ist zu lange liegengeblieben. Deshalb muss die Schuldenregel im Grundgesetz zielgerichtet reformiert werden. Ich will Spielraum für Investitionen schaffen, die unser Land zukunftsfest machen. Denn auch meine junge Generation hat nichts davon, wenn wir in 20 Jahren immer noch die geringste Staatsverschuldung der großen Industrienationen haben, aber gleichzeitig kaum ein Zug mehr fährt, die Schulen auseinanderfallen und wir die Energiewende verschlafen haben. Eine gute Zukunft muss uns das Geld wert sein.